(Die gesamte Website ist in der englischen Version zur Zeit viel ausführlicher geschrieben.)

HATHA YOGA

Die älteste Schrift über Hatha Yoga ist sehr wahrscheinlich die Hatha Yoga Pradipika, die von Swami Swatmarama im 15. Jahrhundert geschrieben wurde. Die Techniken, die in den Hatha Yoga Pradipika beschrieben wurden, basieren auf das alte Wissen über den Menschen und seinem Geist, wie auch auf der eigenen Erfahrung des Swatmarama.

Hatha Yoga ist ein komplexes System, das das gleiche Ziel wie Raja Yoga hat, das höhere Bewusstsein und damit die Verreinigung mit der Quelle zu erreichen.

Die Techniken des Hatha Yoga dafür sind:
Yamas und Niyamas
Asanas, oder Körperstellungen, die der gröbere Teil und der Anfang der Praxis sind
Pranayama, Atemkontrolle (heute auch Atemtechniken genannt)
Mudras, Hand oder Körperstellungen, auch innere Einstellungen
Bandhas, bewusste anatomische Blockierungen, mit denen man das Prana in den bestimmten Körperbereichen speichert und von dort weiterleitet
Shatkarmas, yogische Techniken der Körperreinigung
Meditation und Tiefenentspannung

Das Ziel des Hatha Yoga ist die Erweckung der Kundalini Shakti. Das ist das latente kosmische Prana (Vitalenergie), das größte Potenzial und die mächtigste Kraft eines Lebenswesens, die im unteren Teil der Wirbelsäule sitzt. Die Wirbelsäule ist nicht nur eine Säule aus Knochen sondern der Träger des Bewusstseinskanals. Dieser Kanal heißt Sushumna und wenn er gereinigt und geöffnet ist, verreinigt sich die individuelle Seele mit der kosmischen.
Aus diesem Grund, ist es nicht richtig, Hatha Yoga nur als reine Körperübungen zu verstehen.

Als der Embryo sich Schritt für Schritt zum ersten Atem entwickelt, so entfaltet der Mensch seit seinem ersten Atem, seine psychischen Zentren Schritt für Schritt hin zur seinen Quelle.

Als Einheit, bezieht sich das Wort Yoga (und die Yogapraxis) auf die Vereinigung des Yin und des Yang, die zwei Hirnhälften, der Parasympathikus mit dem Sympathikus. Yoga ist die Einheit zwischen der Sonne (HA) und dem Mond (THA), Zeit und Raum, Prakriti (Natur, die weibliche kreative Energie) und Purusha (reines Bewusstsein, Quelle des Bewusstseins, der männliche Aspekt), Shiva (statische, männliche Energie) und Shakti (dynamische, weibliche Energie).

“Yoga ist zu anstrengend für mich”

In diesem Fall, geht es um Sport.

Hatha Yoga ist kein wettbewerbfähiger Sport und kann von jedem praktiziert werden, unabhängig der mentalen und körperlichen Kapazität. Das erste Prinzip im Raja Yoga (und der Zweck des Hatha Yoga ist Raja Yoga) ist AHIMSA, was nicht verletzen heißt, und daher ist es sehr weise die Yoga Asanas langsam und mit großer Aufmerksamkeit zu praktizieren. Dehnungen sind während der Yogapraxis selbstverständlich, Schmerzen gehören nicht zu Yoga.

Der Atem ist das mächtigste Werkzeug und das einzige was man im Leben wirklich hat.
Wenn dich dein Atem verläst, wird es dich nicht mehr geben. Daher ist es sehr weise, den Atem zu pflegen.
Schildkröten und Elefanten leben viel länger als Hasen oder Hunde weil sie langsamer atmen.
Mit vollen (und gesunden) Lungen, ist es möglich zu leben und das Leben zu verlängern.
Pranayama und anderen tantrische und Hatha Yoga Techniken sind die einzige Methode.

Die Praxis des Hatha Yoga bietet uns die Möglichkeit, Reinheit und Spontanität des Kindes in uns wiederherzustellen und diese zu erhalten, und gleichzeitig mit beiden Füßen fest auf dem Boden zu bleiben.

Die Yogamatte ist ein fliegender Teppich, der dich zu den Landschaften bringen kann, die dir bis jetzt nicht bekannt waren. Es ist deine wahre Natur.

Allerdings kommen die Fortschritte nicht über Nacht.
Yoga lernt man nicht auswendig, man kann es nicht kopieren. Die Theorie und das philosophieren bringt uns nicht viel. Im Hatha Yoga geht es um reine Erfahrung.

Yoga ist ein wunderschöner Begleiter auf der Reise nach dem wahren Selbst.
Nur wenn der Geist völlig ruhig ist, kannst du die Wahrheit erkennen.

Viele Menschen reden viel aber sagen nichts. Ehrlichkeit, Geduld und Ausdauer, die die Hatha Yoga Praxis entwickelt, überträgt sich auf das alltägliche Leben. Man wird ein geduldiger Zuhörer und Beobachter mit klarem Kopf und gelassenem Herzen sein, der den Unterschied machen kann.

Der Mensch ist in der heutigen Gesellschaft sehr oft der Überredung, der Übertreibung, dem Schrecken und dem ständigen Schuldgefühl ausgesetzt.

Hatha Yoga entwickelt die Intuition. Das ist eine Sprache ohne Worte, die einem Menschen hilft, vollkommen selbständig zu sein und mit eigenem Kopf zu denken.

Schritt für Schritt fort, ist was man Fortschritt nennt.
Alles ist da und Yoga ist die einzige Methode, die alle Sachen wieder zur Einheit bringen kann.

WEITERE THERAPEUTISCHE WIRKUNGEN VON HATHA YOGA

Sanfte Bewegungen und Dehnungen:
– können die Schwellungen in den Gelenken reduzieren, sie erhöhen die Beweglichkeit der Gelenke und verbessern das Gleichgewicht des Nervensystems
– bauen Stärke der Muskeln und Knochen aus, erhöhen die Mobilität in den Gelenken, korrigieren die Körperhaltung, mäßigen Hyperaktivität, revitalisieren die niedrige Energie
– verbessern den Herz-Kreislauf, fördern die Verdauung, verbessernden Schlaf und normalisieren den Blutdruck und das Cholesterin
– beeinflussen die Atmung, den Kreislauf und die Aufnahme von Sauerstoff
– verändern die Sekretion der endokrinen Drüsen wie Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse, Adrenalindrüse, welches sich auf das Verhalten des Menschen auswirkt.
– reduzieren Stress, der die Ursache der meisten Krankheiten ist.
Mit längerer Haltung einer Asana werden die Muskeln entspannter und die tiefsten Muskulaturschichten werden geöffnet. Damit öffnen sich Knochen, Gelenke und Wirbelsäule.

Der Hatha Yoga:
– entwickelt die Konzentration, verstärkt die inneren Einstellungen, er lehrt uns Entscheidungen zu treffen, so dass wir uns selbst und die Anderen respektieren, hilft das Selbstbild zu entwickeln, unabhängig von den Anderen, ermöglicht das Loslassen von der Tendenz kritisch zu sich selbst und wertend zu den Anderen zu sein, fordert eine gesunde Weise Risiken einzugehen, zu experimentieren und den Körper zu erkundigen
– hilft uns, uns für unsere größeren Qualitäten des Mitgefühls, der Gewaltlosigkeit und Güte, zu öffnen
– fördert das Selbstvertrauen durch die Bewertung der innere Stimme
– entwickelt Verbundenheit mit uns selbst, mit anderen und der Natur.

Es gibt nichts was unmöglich ist.